Caché I Michael Haneke, F 2005
Leere Bilder. Nichts geschieht. Stille. Das Band wird zurückgespult. Ton bricht aus dem Off herein. Eine unwirkliche Bedrohung von Außen beginnt sich im Innenraum zusammen zu ziehen. Im Zwischenraum der strahlend weißen und strukturierten Wohnung scheint deren starre Außenansicht nichts zu zeigen. Ein Auto wird im Parkverbot abgestellt. Ein Fahrradfahrer fährt vorbei. Nichts geschieht. Stille. Die starre und nicht Anteil nehmende Kamera setzt sich im Innen fort. Setzt fort, dass sie nichts produziert. Was im Innen verborgen ist, bleibt verhüllt. Cache. Gleichermaßen wie das Innen der Figuren. Georges, als Literaturtalkmaster im Fernsehen, dessen Studio als Pappaufsteller der heimischen Essecke erscheint, kann sein Innen nicht preisgeben, seiner Frau Anne bleibt es verborgen. Und so hangelt sich der Film entlang dieser Linie am Zwischen, ohne die Linie zu verlassen und die beiden Pole zusammen zu bringen. Die Transferierung wird dabei nur im Fernsehen deutlich, der Essecke als ein Innen kaschiert, ins Außen transferiert, zeigt Georges in demselben Studiolicht wie in seiner strahlend weißen Wohnung. Die von ihm generierten Bilder, durch rationale Eingriffe umformt, transportieren das Innen nach Außen. So auch die anonym zurückgelassen Videobänder, die nun sein eigenes Inneres aus seiner Vergangenheit ausgraben wollen. „Ich habe nichts zu verbergen!“ Doch die Bilder verschwinden nicht. Und ihre Starre löst eine Bewegung aus, die vom Innen ins Außen überschlägt, doch im Handeln immer noch eine Leerstelle übrig lässt. Und so wird auch bald die Gegenwart zur Vergangenheit, die Zwischenzeit in den Zwischenraum gedrängt und alles kann wieder zu bleiben wie es ist. Nichts geschieht.
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